Die Zeit von November
2013 bis Juli 2014 habe ich in Südengland in einem 5Sterne Hotel als Kellnerin
verbracht. Ich gehörte zu den Personen,
die nach ihrem Abitur keine wirkliche Ahnung hatten, was sie mit ihrer Zukunft
anfangen möchten. Mich interessierten viele Sachen von Ernährung über Medien zu
Journalismus, aber entscheiden konnte ich mich nicht.
Im August wurde mir dann klar, dass ich mich
eventuell mal um etwas kümmern sollte womit ich mein Jahr verbringen
möchte. Für mich war eigentlich immer
klar, dass ich gerne perfekt Englisch sprechen wollte und auch das Thema
Ausland fand ich nicht uninteressant. Durch mein derzeitiges Praktikum bei
einer Ernährungsberatung kam ich in Kontakt mit einer Kundin, die mir von ihren
Erfahrungen nach dem Abitur erzählte. Sie hatte ihre Zeit in einem englischen
Hotel verbracht und somit gleichzeitig ihr Englisch verbessert und auch
nebenbei Geld verdient.
Je länger ich darüber nachdachte desto
attraktiver erschien mir diese Möglichkeit und ich beschloss kurzerhand mich
für eine Stelle als Kellnerin in einem Hotel in England zu bewerben. Die Kundin
vom Praktikum war so freundlich mir ein wenig zu helfen, im Sinne von Punkte,
die unbedingt in meiner Bewerbung enthalten sein sollten. Da ich für die Zeit
eine Unterkunft brauchte war ihr Tipp, dies gleich in der Bewerbung deutlich zu
machen, damit es hinterher keine Missverständnisse gibt. Auch meine
Vorkenntnisse im gastwirtschaftlichen Bereich sollte ich unbedingt erwähnen
genau wie mein Grund warum ich gerne nach England und ins Hotelbusiness möchte.
Nachdem ich meine Bewerbung und mein CV weitestgehend zufrieden fertig hatte,
schickte ich sie an sehr viele unterschiedliche Hotels in England. Die Varietät
reichte von kleinen Hotels in eher ländlichen Gebieten bis zu größeren
Hotelketten in Städten wie London, Bristol und Brighton. Ich beschränkte mich
bei der geografischen Lage eher auf den südlichen Teil von England, da mir
erzählt wurde dort sei es landschaftlich wesentlich schöner und auch der Akzent
wäre nicht zu stark, sodass ich wenig Probleme beim Verstehen bekommen würde.
Dieser Tipp erwies sich im nach hinein als richtig und sehr wertvoll.
Nach dem Abschicken der
Bewerbungen dauerte es nicht lange bis ich eine erste Antwort bekam. Vom
SummerLodge Country House Hotel aus Dorset, einer Grafschaft im Süden Englands
nahe der Küste. Sie sagten sie hätten Interesse und mir wurde ein
Skype-Interview angeboten sozusagen als Bewerbungsgespräch. Dieses verlief sehr
positiv. Ich hatte mich aufgrund meiner Aufregung natürlich ein wenig
vorbereitet und dadurch Antworten auf die typischen Fragen wie „Why do you want
to come to England?“, „What did you do in your past, any experiences in the job
etc.?“
und „What do you
think are your strengths and weaknesses in dealing with people?“. Am
Ende des Interviews wurde ich mir schon gleich mein Aufgabengebiet erklärt und
mögliche Starttermine. Circa eine Woche nach dem Interview bekam ich dann die
offizielle Bestätigung mit allen möglichen Dokumenten die ich ausfüllen musste.
Das war zum Zeitpunkt Ende September. Mitte November sollte ich anfangen. Ich
hatte also insgesamt recht wenig Zeit um all die organisatorischen Dinge wie
zB. Versicherung, Flug- und Zugbuchung, Ausweisverlängerung und Beantragung
einer Kreditkarte zu klären.
Dann ging es auch schon
los. Mein Flug starte vom Hamburger Flughafen und landete in London Heathrow.
Von dort musste ich weiter reisen mit einem Bus und dem Zug, bis ich dann
abends in Yeovil ankam. Dort holte mich ein Mitarbeiter des Hotels ab und fuhr
mich zu meinem Zimmer auf dem Hotelgelände. Ich war so aufgeregt wie noch nie
an diesem Tag und hatte Angst, dass mich niemand am Bahnhof abholen würde. Doch
glücklicherweise lief alles nach Plan. Ich kam am frühen Abend im SommerLodge
und wurde dort sofort nett vom Manager begrüßt und ich bekam eine kleine Tour
durch das Hotel, den Park und dem zugehörigen SPA. Das Hotel selber liegt in
einem kleinen Ort namens Evershot, und war recht familiär aufgebaut. Es gab
insgesamt nur 28 Zimmer und ein kleines Restaurant. Diese waren allerdings top
ausgestattet und im typischen etwas kitschigen englischen Stil. Auch der
angrenzende Garten und der SPA-Bereich waren top gepflegt. Nach der Tour wurde
mir mein Zimmer gezeigt, welches sich etwas zurückliegender auf dem Gelände
bestand. Es war in einem kleinen Gebäude wo unteranderem auch noch eine Küche,
Waschraum und andere Personalzimmer untergebracht waren.
Der zweite Teil mit den Themen erste Eindrücke, Erlebnisse und die Arbeit an sich wird demnächst folgen. Hier noch ein paar Impressionen vom Hotel.